Veränderte Umweltbedingungen und klimatische Herausforderungen führen zu tiefgreifenden Veränderungen – von zunehmenden Extremwetterereignissen bis hin zu langfristigen Trends wie steigenden Temperaturen oder veränderten Niederschlagsmustern. Gleichzeitig wandeln sich auch das politische und gesellschaftliche Umfeld durch die Anstrengungen in Kampf gegen den Klimawandel.
Die Szenarien des Weltklimarats IPCC machen deutlich: Unternehmen - insbesondere auch Energieversorger und Netzbetreiber – müssen sich gezielt auf diese Entwicklungen vorbereiten. Sie stehen vor der Aufgabe, ihre Geschäftsmodelle und kritische Infrastruktur systematisch auf Klimaresilienz zu prüfen.
Ein zentrales Werkzeug ist dafür die Klimaresilienzanalyse. Sie hilft nicht nur, Risiken frühzeitig zu erkennen, sondern zeigt auch strategische Chancen auf, um die Versorgungssicherheit und langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Der strukturelle Ansatz der Klimaresilienzanalyse
Eine umfassende Klimaresilienzanalyse folgt einem klaren, schrittweisen Vorgehen. Dabei werden alle relevanten Aspekte berücksichtigt, um die Widerstandsfähigkeit gezielt zu bewerten und zu stärken:
- Zunächst wird der Scope der Analyse definiert: Welche Anlagen, Prozesse oder Regionen sollen betrachtet werden?
- Im zweiten Schritt werden klimatische Einflussfaktoren, wie extreme Hitze, Starkregen oder langanhaltende Dürren, sowie die damit verbundenen Risiken identifiziert.
- Anschließend werden diese Risiken im Detail bewertet – sowohl hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit als auch der potenziellen Auswirkungen auf das Unternehmen uns sein spezifisches Versorgungsgebiet.
- Auf Basis dieser Erkenntnisse werden geeignete Anpassungsmaßnahmen entwickelt und bewertet. Dabei sind die kurzfristige Umsetzungseffizienz als auch die langfristige Wirksamkeit der Maßnahmen zu berücksichtigen.
- Abschließend wird das Nettorisiko – also das verbleibende Risiko nach Umsetzung aller Maßnahmen – analysiert. So entsteht eine belastbare Entscheidungsgrundlage für die weiteren strategischen Schritte.
Der Nutzen für Energieversorger und Netzbetreiber
Eine Klimaresilienzanalyse bietet Energieversorgern zahlreiche Vorteile: Sie erhalten eine unabhängige und fundierten Bewertung klimabedingter Risiken, die auf wissenschaftlich fundierten Szenarien basiert. Gleichzeitig unterstützt die Analyse dabei, regulatorische Vorgaben wie beispielsweise die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) zu erfüllen. Diese verpflichtet Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitsstrategie und die Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel transparent darzulegen.
Darüber hinaus hilft die Klimaresilienzanalyse, Investitionen gezielt zu priorisieren:
Frühzeitig identifizierte Risiken ermöglichen es, Anpassungsmaßnahmen zu planen, die sowohl die Betriebssicherheit erhöhen als auch wirtschaftlich sinnvoll sind. Die strategische Auseinandersetzung mit dem Klimawandel stärkt darüber hinaus die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und die Resilienz gegenüber unvorhergesehenen Entwicklungen.
Herausforderungen und Erfolgsfaktoren
Die Umsetzung einer Klimaresilienzanalyse ist keine triviale Aufgabe. Sie erfordert umfangreiche Daten, interdisziplinäre Expertise und eine enge Zusammenarbeit zwischen internen und externen Stakeholdern. Ein zentraler Erfolgsfaktor ist die klare Definition des Scopes. Nur so wird sichergestellt, dass alle relevanten Systemelemente und Untersuchungsobjekte einbezogen werden.
Ebenso wichtig ist die Abstimmung der zugrunde liegenden Szenarien, um ein realistisches Bild der klimatischen Einflussfaktoren zu erhalten.
Ein weiterer entscheidender Aspekt ist die Entwicklung praxisnaher Maßnahmen, die passgenau auf die spezifischen Bedürfnisse Ihres Unternehmens zugeschnitten sind. Die Analyse muss regelmäßig überprüft und angepasst werden – basierend auf neuen Erkenntnissen oder veränderten Rahmenbedingungen. Dies ist ebenfalls essenziell, um die Relevanz und Aktualität der Ergebnisse sicherzustellen.
Fazit: Proaktive Resilienz als Wettbewerbsvorteil
Der Klimawandel stellt Energieversorger und Netzbetreiber vor immense Herausforderungen, bietet aber auch Chancen für eine zukunftsorientierte strategische Neuausrichtung.
Eine fundierte Klimaresilienzanalyse ist dabei ein unverzichtbares Instrument: Sie hilft Risiken zu minimieren, regulatorische Anforderungen zu erfüllen und die eigene Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern.
Unternehmen, die jetzt handeln, schaffen nicht nur die Grundlage für eine widerstandsfähige Infrastruktur, sondern positionieren sich als Vorreiter einer verantwortungsvollen und nachhaltigen Energieversorgung.
Wir haben bereits einige Unternehmen erfolgreich bei der Klimaresilienzanalyse unterstützt. Dabei haben wir einen strukturierten Ansatz entwickelt, der es ermöglicht, klimatische Risiken zu identifizieren, maßgeschneiderte Anpassungsmaßnahmen zu erarbeiten und die Versorgungssicherheit langfristig zu gewährleisten.
Wir stehen Ihnen für einen Austausch gerne zur Verfügung, um gemeinsam auch Ihre Klimaresilienz zu stärken.
Kaj Neumann
Senior Consultant
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Lukas Wammes
Manager
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