Schiedsverfahren

Handel und Vertrieb Energiewirtschaftliche Gutachten im Rahmen von Gerichts- und Schiedsverfahren

Die Energiewirtschaft ist wie nur wenige andere Branchen dominiert durch langfristige Investitionen. Kommerzielle Assets wie Öl- und Gasförderanlagen, Gasspeicher, konventionelle und erneuerbare Kraftwerke aber auch besondere Transportleitungen werden daher oft über langfristige Liefer-, Nutzungs- oder Dienstleistungsverträge abgesichert.

Wesen und Gründe von Schiedsverfahren

Oft liegt solchen langfristigen Verträgen auch eine Logik zur Verteilung von Chancen und Risiken zwischen Investor und Asset-Nutzer zu Grunde: Dem Investor wird eine angemessene Rendite auf sein eingesetztes Kapital und dem Asset-Nutzer eine langfristige Bezugsquelle gesichert, die wirtschaftlich vorteilhaft gegenüber alternativen Bezugsoptionen ist. 

Da die Verträge eine solche Risikoteilung i.d.R. über einen sehr langen Zeitraum (oft mehrere Jahrzehnte) regeln müssen, wird meist versucht, insbesondere durch Preisformeln eine automatische Anpassung der Vertragskonditionen an sich verändernde Marktbedingungen zu gewährleisten.

Die rasanten und tiefgreifenden Umbrüche in den Energiemärkten der letzten Jahrzehnte begründen oft einen erheblichen Anpassungsbedarf, der jedoch nicht in den vertraglichen Regelungen (bspw. den Preisformeln) abbildbar war. Zudem verändern sich heute die regulatorischen, politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen insbesondere vor dem Hintergrund der angestrebten Dekarbonisierung für die Energiewirtschaft zunehmend schneller.

Hieraus ergeben sich oft Umstandsänderungen und Verwerfungen, die die ursprünglich beabsichtigte Risiko- und Chancen-Verteilung zwischen den Vertragsparteien grundlegend ändern, oft zum Vorteil der einen und zum Nachteil der anderen Partei. In diesem Fall sind oft grundlegendere Anpassungen der Vertragsparameter und in den Vertragsstrukturen notwendig, um die ursprüngliche Verteilung von Chancen und Risiken an die neuen Gegebenheiten anzupassen.

Typische Bereiche, in denen eine solche Neueinstellung langfristiger Verträge notwendig sein kann, sind:
  • Gaslieferverträge (Long Term Contracts, LTC)
  • Gasspeicher-Nutzungsverträge
  • Stromlieferverträge (Power Purchase Agreements, PPA)
  • Virtuelle Kraftwerksverträge (Virtual Power Plants, VPP)
  • Dampf- und Wärmebezugsverträge
  • Sonstige Liefer- oder Dienstleistungsverträge im Energiehandelsumfeld


Aber auch unabhängig von externen Umstandsänderungen können sich aus Vertragsverhältnissen Streitigkeiten ergeben, die eine energiewirtschaftliche Bewertung eines Sachverhaltes oder die Quantifizierung eines eingetretenen Schadens notwendig machen.

„BET und BDR haben schon mehrfach sehr erfolgreich zusammengearbeitet. Die energiewirtschaftliche Expertise von BET ist beeindruckend – und die professionelle und konstruktive Zusammenarbeit ermöglicht es BDR, die energiewirtschaftlichen Ergebnisse von BET mit unseren vertrags-, energie- und schiedsverfahrensrechtlichen Argumenten nahtlos zusammenzuführen. Zudem macht die gemeinsame Arbeit auch auf persönlicher Ebene sehr viel Freude!“ 

Dr. Daniel Busse
Partner bei Busse Disputes Rechtsanwaltsgesellschaft mbH

 

Unsere Lösungen für Sie

Wir unterstützen unsere Kunden seit mehr als 10 Jahren im Rahmen von Schiedsverfahren in folgenden Schritten:


1. Analyse des energiewirtschaftlichen Umfeldes

Im Rahmen einer Umfeldanalyse weisen wir qualitativ und quantitativ die relevanten Umstandsänderungen nach und leiten deren Auswirkungen auf das Vertragsverhältnis ab.

2. Energiewirtschaftliche Ableitung einer Forderung bzw. Gegenforderung

Auf Basis der Umstandsänderungen und unterstützt durch quantitative Analysen leiten wir eine Forderung bzw. Gegenforderung ab. Sowohl dem Grunde nach als auch der Höhe nach.

3. Erarbeitung einer konsistenten Argumentation zur Begründung der Forderung

Wir erarbeiten eine konsistente Argumentation zur Begründung der Forderung, zumeist in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden und deren Rechtsvertretern. Wir stellen so eine hohe Konsistenz zwischen energiewirtschaftlicher und juristischer Argumentation sicher.

4. Erstellung von Sachverständigengutachten

Wir begründen die Forderung durch ausführliche Sachverständigengutachten. Diese werden bei Bedarf unterstützt durch tiefgreifende quantitative Analysen, z.B. durch Verwendung unserer eigenen Energiemarktmodelle, Preismodelle und Bewertungstools. 

5. Bewertung der Forderungen der Gegenseite und zugehöriger Sachverständigengutachten

Wir analysieren und bewerten die Forderungen der Gegenseite und die zugehörigen gutachterlichen Stellungnahmen ausführlich.

6. Mündliche Verhandlung

Nach Abschluss der oft mehrstufigen schriftlichen Verfahrensrunden vertreten wir unsere gutachterlichen Erkenntnisse im Rahmen der mündlichen Verhandlung vor dem ordentlichen Gericht oder dem Schiedsgericht.

7. Kommerzielle Einigung

Zur Unterstützung vorgerichtlicher und paralleler kommerzieller Verhandlungen zwischen den Parteien entwickeln und bewerten wir Kompromisslösungen in enger Abstimmung mit unseren Kunden und deren Rechtsvertretern.


Unabhängigkeit 

Wir sind unabhängig und vertreten Mandanten unterschiedlichster Art – von Stadtwerken über internationale Energiekonzerne bis hin zu Unternehmen der Finanzwirtschaft. Unsere gutachterliche Überzeugung und die langjährige Praxiserfahrung unserer Energiemarktexperten leiten uns bei unseren Bewertungen. Besonders wichtig ist uns, die Entscheidungsfindung unserer Mandanten in interdisziplinärer Zusammenarbeit optimal zu begleiten.

Kontakt Ihr Ansprechpartner

Alexander Kox
Dr. Alexander Kox
Geschäftsführer +49 24147062-420 Jetzt kontaktieren

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